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Das erste Lebensjahr des eigenen Kindes stellt für viele Eltern eine sehr aufregende und gleichwohl anspruchsvolle Phase dar. Für Eltern eines an Hämophilie erkrankten Kindes ist diese Zeit häufig zusätzlich mit vielen Unsicherheiten und Ängsten verbunden.
Trotz einer auf vielen Ebenen normalen frühkindlichen Entwicklung ihres Kindes, gibt es im Umgang mit typischen Kinderkrankheiten einige Besonderheiten zu beachten: Für eine problemlose und hämophiliegerechte Behandlung stehen wir Ihnen als Ansprechpartner zur Seite. Hierbei liegt uns als spezialisierter Apotheke besonders am Herzen, Sie und Ihr Kind in diesem so wichtigen ersten Lebensabschnitt mit der bestmöglichen Beratung und einer unkomplizierten sowie einfachen Belieferung mit Faktorpräparaten und weiteren Hämophilie-Therapeutika zu unterstützen.
Informationen und Tipps zu typischen Kinderkrankheiten und deren Besonderheiten bei Hämophiliepatienten, mögliche Symptome und wann ein Arztbesuch notwendig ist, finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Ursachen und Symptome
Der Durchbruch der ersten Milchzähne Ihres Kindes beschreibt den schubweisen Verlauf des Zahnens. Meistens sind es die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer Ihres Sprösslings, die sich etwa ab dem sechsten Lebensmonat zeigen. Das Zahnen kann bis zum dritten Geburtstag erfolgen und individuell unterschiedlich mit starken bis zu gar keinen Schmerzen einhergehen. Babys, die zahnen, beißen oder kauen oft auf allem herum. Dabei fließt vermehrt Speichel aus dem Mund, was zu wunden Mundwinkeln führen kann. Die Bäckchen sind gerötet und das Zahnfleisch ist oftmals geschwollen und rot. Aufgrund der genannten Symptome kann Ihr Kind in dieser speziellen Zeit sehr weinerlich und quengelig sein. Es sucht womöglich vermehrt Körperkontakt zu Ihnen. Auch eine erhöhte Temperatur stellt eine denkbare Folge des Zahnens dar. Bei anhaltendem Fieber raten wir Ihnen jedoch vorsichtshalber zu einem Kinderarztbesuch, um weitere Erkrankungen als Ursachen auszuschließen.
Die heranwachsenden Milchzähne Ihres Kindes fangen circa ab dem sechsten Lebensjahr an zu wackeln. Sie sollten – wenn möglich – nicht herausgezogen werden, sondern von allein ausfallen. So vermeiden Sie Verletzungen am Zahnfleisch.
Tipps unserer Apotheke zur Behandlung
Abhilfe und Linderung bei Schmerzen durch Zahnen können kühle, stumpfe Gegenstände bringen, auf denen Ihr Baby herumkauen und so sein Zahnfleisch massieren kann. Gekühlte Beißringe oder kalte Waschlappen eignen sich besonders gut. Sie können zusätzlich mit Ihren Fingern versuchen, das Zahnfleisch vorsichtig mit kaltem Kamillentee zu massieren. Auch Gele, die leicht betäubend wirken, wie beispielsweise Dentinox oder Kamistad nehmen Babys die Schmerzen. Weiche, kühle Lebensmittel wie Joghurt oder Apfelmus tragen weiterhin unter Umständen zum Abklingen der Schmerzen bei.
Warme Speisen fühlen sich hingegen oft unangenehm an und verstärken das Drücken und die Schmerzen. Daher sollten Sie versuchen, Breie (auch herzhafte Varianten) Ihrem Baby kalt oder lauwarm anzubieten.
Eine aus der ayurvedischen Heilkunst stammende Babymassage kann möglicherweise die Linderung der Schmerzen beim Zahnen unterstützen. Versuchen Sie es mit sanftem Kneten und Streicheln der Zehenkuppen Ihres Kindes. Dort liegen die Reflexzonen der Zahnleisten.
Hinweise für Hämophiliepatienten
Während des Zahnens kann bei Babys ein bläuliches, geschwollenes Zahnfleisch durch eine spontane Blutung in das Zahnfleisch auftreten. Die Blutung an sich ist jedoch nicht durch die erhöhte Blutungsneigung Ihres Kindes bedingt, sie kann bei ihm nur deutlicher ausfallen. Blutungen im Mund erfordern eine einfache Behandlung. Um Schwellungen abklingen zu lassen und die Blutung zu stillen ist Ruhe sehr wichtig. Das Kühlen der betroffenen Stelle wie auch gezielte Druckausübung (zum Beispiel mit einem Tupfer oder Baumwolltuch) wirken beruhigend und schmerzstillend.
Zur Vorbeugung von Mundblutungen bei Babys mit Hämophilie empfehlen wir Ihnen, einen möglichst weichen, kühlbaren Beißring für Ihren Sprössling zu besorgen. Therapien, wie die Behandlung mit Antifibrinolytika oder Faktorpräparaten (Faktor 8 oder Faktor 9), die notwendig werden, wenn eine aufgetretene Blutung nicht zum Stillstand kommt, sprechen Sie bitte mit Ihrem Hämophiliezentrum ab.
Ursachen und Symptome
Wenn Ihr Kind fiebert, kann das auf einen Infekt oder eine Erkrankung hindeuten. Von Fieber spricht man bei Kindern ab einer Körpertemperatur von 38,5 Grad Celsius. Bei über 39 Grad handelt es sich um hohes Fieber. Bei Babys unter drei Monaten sollten Eltern bereits bei einer Temperatur von 38 Grad Celsius mit dem zuständigen Kinderarzt in Kontakt treten. Äußerliche Erkennungsmerkmale des Fiebers wie ein heißes, rotes Gesicht, müde Augen und blasse Haut am ganzen Körper sind meistens nicht zu übersehen. Bei diesen Anzeichen ist es ratsam, immer umgehend die Körpertemperatur des Kindes zu messen. Auch fieberassoziierte Situationen wie Fieberkrämpfe können auftreten. Daher gilt generell bei Fieber: Zögern Sie nicht Ihren Arzt aufzusuchen, wenn Sie sich unsicher fühlen und/oder Ihnen ihr Baby ungewöhnlich schlapp vorkommt.
Tipps unserer Apotheke zur Behandlung
Bei Säuglingen und Kleinkindern wird empfohlen, die Temperatur rektal, also im After, mit einem geeigneten Fieberthermometer zu messen. Die Spitze kann leicht eingecremt und dann circa 2 Zentimeter vorsichtig in den Po eingeführt werden. Die Temperaturanzeige ist bei einer rektalen Messung am genauesten.
Versuchen Sie Ihrem Kind, auch wenn es nicht durstig ist, jede halbe bis ganze Stunde Flüssigkeit anzubieten. Zusätzlich können Sie nasse Tücher auf die Stirn Ihres Kindes legen, feuchte Wadenwickel ausprobieren und die Unterarme des Babys mit einem nassen Waschlappen sanft abreiben. Wenn die Temperatur innerhalb eines Tages nicht absinkt und/oder andere Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Bauchschmerzen hinzukommen, kontaktieren Sie bitte Ihren Kinderarzt.
Hinweise für Hämophiliepatienten
Babys, die an einer Hämophilie leiden, sind bei vielen Krankheiten, die erhöhte Temperatur und Entzündungsanzeichen mit sich bringen, blutungsgefährdet. Auch wenn Ihr Kind über einen Portkatheter Gerinnungsfaktoren (Faktor 8 oder Faktor 9) und andere Medikamente verabreicht bekommt, kann Fieber ein Anzeichen für eine Komplikation mit dem Port sein. Ein Fieberkrampf bei einem hämophilen Kind kann zusätzlich Verletzungen und somit Blutungen auslösen. In allen Fällen raten wir Ihnen, sich mit Ihrem Hämophiliezentrum und dem betreuenden Arzt in Verbindung zu setzen.
Bei der Gabe von fiebersenkenden Mitteln ist bei Hämophilie-Patienten darauf zu achten, dass diese keinen Einfluss auf die Blutgerinnung nehmen. Präparate die Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen als Wirkstoff enthalten, sind daher nicht geeignet.
Das zu empfehlende Medikament ist Paracetamol in Zäpfchenform. Führen Sie dabei die Zäpfchen immer mit der stumpfen Seite zuerst ein, um ein erneutes Ausgleiten zu verhindern. Die Dosierung ist individuell mit Ihrem Kinderarzt abzusprechen. Bei Neugeborenen können die Zäpfchen mit einem heißen Messer längs geteilt werden.
Falls sich das Fieber trotz Paracetamol-Gabe nicht senken lässt, empfehlen wir Ihnen die Anwendung von Wadenwickeln als bewährtes Hausmittel. Die feucht-kühlen Umschläge werden in drei, am besten aus Naturstoffen wie Baumwolle bestehenden, Lagen um die Unterschenkel gewickelt. Dabei tränken Sie für die erste Lage mehrere Stofftaschentücher in handwarmes Wasser (5 bis 10 Grad kälter als die Körpertemperatur; bitte grundsätzlich kein kaltes Wasser benutzen), wringen diese leicht aus und wickeln je ein Tuch um jeden Unterschenkel. Als zweite Lage können Sie trockene Baumwollhandtücher um die feuchten Wickel legen und abschließend als dritte, wärmende Lage Schaals oder Decken benutzen. Nehmen Sie die Wickel nach 10 Minuten wieder ab. Sie können den Vorgang bei Akzeptanz und Bedarf drei bis vier Mal am Tag wiederholen.
Ursachen und Symptome
In den ersten Lebensjahren ist es nicht unüblich, dass Babys eine oder auch mehrere Erkältungen durchleben. Sechs bis acht Mal im Jahr bekommen Kinder Schätzungen zufolge eine Erkältung. Gerade, wenn Geschwisterkinder Kindergarten und Schule besuchen, ist eine Ansteckung oft nicht zu vermeiden. Zu den ersten Krankheitsanzeichen bei einem Säugling gehören ein weinerliches und unruhiges Verhalten sowie vermehrtes Schreien. Wenn dann nach 2 bis 5 Tagen die typischen Symptome wie Husten, Schnupfen und Niesen auftreten, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Baby eine Erkältung hat.
Tipps unserer Apotheke zur Behandlung
Bei Säuglingen ist es nun wichtig, die Atemwege wieder freizubekommen: Eine sanfte Nasenspülung vor dem Stillen und Zubettgehen kann hier viel helfen. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass Ihr Kind viel trinkt und eine angemessene Raumtemperatur und Frischluftzufuhr (keine Zugluft) im Zimmer gegeben ist. Um die Nase von Sekret zu befreien und den Husten zu lösen, ist Wasserdampf ein bewährtes Hausmittel. Dazu können Sie einfach gemeinsam mit Ihrem Kind ein warmes Band nehmen. Auch nasse Handtücher, die im Schlafzimmer aufgehängt werden, erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Unterstützend können Sie Ihrem Kind den schon für Babys geeigneten Thymian-Mirte-Balsam auf Brust oder Rücken sanft einmassieren. Eine aufgeschnittene Zwiebel neben dem Bett wirkt ebenfalls schleimlösend.
Hinweise für Hämophiliepatienten
Bei Kindern mit einer Hämophilie ist beim Nasenputzen eher Vorsicht geboten: Durch häufiges und kräftiges Naseschnäuzen kann es leicht zu Nasenbluten kommen. Babys und Kleinkinder beherrschen diesen Vorgang oft noch nicht. Bei der Befreiung der Nase von Sekret stellen sogenannte Nasensauger ein bewährtes Hilfsmittel dar. Aufgesteckt auf einen handelsüblichen Staubsauger, entfernen sie sehr schonend und wirksam das Sekret aus der Nase Ihres Kindes. Alternativ gibt es den elektrischen Nasensauger Olaf oder Nasensauger, die das Nasensekret manuell entfernen.
Wenn es doch zu einer Blutung kommen sollte, empfiehlt es sich, Folgendes zu tun, um diese zu stillen: Geben Sie mit Ihren Fingern Druck auf die Nasenflügel und kühlen Sie Nase und Nacken mit einem nassen Waschlappen.
Bei heftigem Husten oder einer Halsentzündung kann es zu Blutungen im Rachenbereich kommen, die durch Schwellungen des Rachens zu erkennen sind. Diese sind gefährlich, da Blutansammlungen unter Umständen zur Verengung der Luftwege führen. Wenn Ihr Kind das Blut zusätzlich erbricht, kann dies zu einem hohen Blutverlust führen. Bitte fahren Sie in diesem Fall sofort in die Notaufnahme.
Eine weitere Begleiterscheinung bei Babys mit einer Hämophilie kann Blut im Urin sein. Nierenblutungen oder Blutungen in den Harnwegen färben den Urin knallrot. Viel Trinken hilft dann dabei, das Blut zügig auszuspülen. Es sollte in dieser Situation nach Rücksprache mit dem Arzt Faktorkonzentrat gegeben werden. Bitte nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Hämophilianlaufstelle beziehungsweise zu Ihrem Kinderarzt auf.
Ursachen und Symptome
Probleme mit dem Magen und dem Darm im Säuglings- und Kinderalter treten oft auf. Grund dafür ist das empfindliche Verdauungssystem von Babys und Kleinkindern. Durchfall ist meist schnell in den Griff zu bekommen, wobei das Symptom keinesfalls ignoriert werden sollte. Babys können schnell viel Flüssigkeit und damit wichtige Elektrolyte verlieren, was bei Nicht-Behandlung gefährlich für das Kind werden kann.
Von Durchfall spricht man bei Säuglingen, wenn häufiger als fünf Mal am Tag Stuhl in dünner Konsistenz abgegeben wird. Ursachen können Ernährungsumstellungen, Unverträglichkeiten, das Zahnwachstum wie auch eine Infektion sein. Letztere kann – muss aber nicht – mit Fieber und Erbrechen einhergehen. Erbrechen weist dann auf eine virale Gastroenteritis hin, oftmals als Magen-Darm-Infekt bezeichnet.
Tipps unserer Apotheke zur Behandlung
Was tun bei Durchfall? Wichtig ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust wieder auszugleichen: Achten Sie darauf, dass Ihr Baby viel trinkt und in den ersten sechs Stunden nach dem Durchfall keine feste Nahrung zu sich nimmt. Fertige Elektrolyt-Glukose-Mischungen, wie es sie in Apotheken zu kaufen gibt, sind schnell wirksam und liefern Ihrem Kind die wichtigen Nährstoffe, die es durch den Durchfall verloren hat. Babys, die voll gestillt werden, sollten weiter an der Brust trinken. Zusätzlich können Sie Ihrem Sprössling Teezubereitungen (Kamille, Fenchel) geben, die helfen, den Verdauungstrakt wieder zu regulieren. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn der Durchfall länger als sechs Stunden anhält, Ihr Baby unter kolikartigen Bauchschmerzen und/oder hohem Fieber leidet, Sie Blut im Stuhl entdecken (hier bitte als Hämophiliepatient das zuständige Hämophiliezentrum kontaktieren), der Stuhl eine weiße Farbe aufweist oder Sie Ihr Kind nicht zum Trinken animieren können. Auch bei häufigerem Erbrechen gilt: Lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig.
Hinweise für Hämophiliepatienten
Bei Säuglingen und Kleinkindern die bereits Faktorpräparate bekommen, können diese unter Umständen zu Durchfällen führen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass das bei Ihrem Kind zutrifft, kontaktieren Sie bitte Ihr Hämophiliezentrum. Ein anhaltender Durchfall kann Schmerzen und Entzündungen sowie Blutungen am Anus zur Folge haben, wobei diese Blutungen meist nicht schwerwiegend sind.
Verwenden Sie beim ersten Durchfall direkt Cremes und Salben mit Zink und Gerbstoffen, beispielsweise Hametum Wund- und Heilsalbe oder Weleda Calendula Babycreme. Sollte die Haut schon rot und entzündlich sein, lässt sich durch das Einklemmen von Heilwolle zwischen den Pobacken eine Reibung von Haut auf Haut verhindern. Auch das Betupfen der geröteten Stellen mit abgekühlten, starken schwarzen Tee hilft der Wundheilung.
Neben Durchfallerkrankungen können bei Babys mit einer Hämophilie so genannte „Teerstühle“ auftreten, die durch Blutungen im oberen Verdauungstrakt dunkel gefärbt sind. Weiterhin ist blutiges Erbrechen ein Anzeichen für eine innere Blutung. Auslöser können Entzündungen, Polypen oder Geschwüre im Magen-Darm-Trakt Ihres Kindes sein. Um die Blutung einzudämmen, wird meist der fehlende Faktor gespritzt. Bitte kontaktieren Sie aber auch in diesem Fall Ihr Hämophiliezentrum und/oder den behandelnden Arzt, um den weiteren Verlauf zu besprechen.
Bei hämophilen Kindern kann Erbrechen, neben dem Hinweis auf einen Magen-Darm-Infekt, gleichfalls ein frühes Zeichen von intrakraniellen Blutungen sein. Die Gehirnblutung kann dabei zum Beispiel durch einen Sturz oder einen Stoß am Kopf verursacht worden sein. Das wiederholte Erbrechen führt wiederum möglicherweise dazu, dass die Magenschleimhaut und/oder die Speiseröhre Läsuren davontragen und das Kind Blut erbricht. Bitte fahren Sie bei diesen sehr selten auftretenden Fällen direkt in die Notaufnahme.
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