Rezept einlösen
Konduktorinnen werden fälschlicherweise oftmals nur mit dem Thema der Übertragung des erkrankten Gens an die nächste Generation in Verbindung gebracht. Dabei können an Hämophilie oder anderen Blutgerinnungsstörungen erkrankte Frauen auch unter einer erhöhten Blutungsneigung leiden.
Blutgerinnungsstörungen werden bei Frauen in manchen Fällen erst sehr spät diagnostiziert oder sie bleiben sogar unentdeckt. Bei (zu Unrecht) mit Scham besetzen Themen, wie der Periode beziehungsweise Menstruation, ist der Leidensdruck vor allem für junge Frauen oft erheblich und mit großen Herausforderungen verbunden.
Es gibt unterschiedliche Ursachen von lange andauernden und starken Blutungen. Bei Vorliegen einer juvenilen Dauerblutung (lange Blutungen in den ersten Jahren der Menstruation), einer Menorrhagie (zu starke und zu lange Monatsblutung) oder einer Hypermenorrhö (zu starke, aber normal lange Menstruationsblutung) sollte immer auch an eine Blutgerinnungsstörung gedacht und demnach sorgfältig abgeklärt werden. Aktuell gibt es gut wirksame medikamentöse Lösungsansätze und Hilfsmittel, die bei sehr starken, schmerzhaften und andauernden Regelblutungen Abhilfe schaffen können.
Let´s talk period
Haben Sie starke Regelblutungen und empfinden diese als nicht normal?
Eine aus 1000 Personen leidet unwissentlich an einer Blutgerinnungsstörung! Die folgenden Punkte können als Orientierung dienen:
Juvenile Dauerblutungen zählen zu den abnormen uterinen Blutungen (AUB) und treten häufig bei jungen Frauen in den Jahren nach der ersten Regelblutung auf. Die Blutung wird durch eine starke Durchbruchsblutung, eine instabile Hormonlage und dem Ausbleiben des Eisprungs ausgelöst. Die Blutung kann, wenn sie sehr stark und lang ausfällt, unter Umständen lebensbedrohlich sein und muss demnach hormonell durchbrochen werden. Die Therapie der Wahl ist hierbei ein Kombiniertes orales Kontrazeptivum aus Gestagen und potentem Östrogen, dass der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) zum regulären Aufbau verhilft und die Blutung stoppen kann. Dabei werden je nach Ausprägung abweichende Dosierungen eingesetzt, beispielweise eine höhere Dosierung in den ersten Tagen des Zyklus. Die Dosierung bestimmt der behandelnde Arzt. Daher sprechen Sie bitte die genaue Vorgehensweise mit Ihrem Gynäkologen und Ihrem Hämophiliezentrum ab.
Bei einem Von-Willebrand-Syndrom, von dem Männer und Frauen gleich häufig betroffen sind, leiden statistisch betrachtet 90 Prozent aller betroffenen Frauen unter schweren, uterinen Blutungen (Menorrhagie). Bei diesen handelt es sich um regelmäßige und sehr starke Blutungen. Zudem ist die Dauer der Periode deutlich verlängert. In diesem Fall können sowohl hormonelle Therapien (zum Beispiel das Einsetzen einer Hormonspirale) als auch nicht hormonelle Therapien (Einsatz von Antifibrinolytika) die Blutung eindämmen. Sprechen Sie bitte auch hier die genaue Einstellung der Medikamente mit Ihrem Arzt ab. Zusätzlich benötigen Sie für die genannten Therapien ein Rezept, da die Wirkstoffe der Rezeptpflicht unterliegen. Für eine schnelle und sichere Bestellung und Belieferung, laden Sie Ihr Rezept hier hoch und schicken dieses mittels Freiumschlag an uns.
Pflanzliche Unterstützung bei Zyklusanomalien
Eine nicht-rezeptpflichtige Therapie, mit dem Ziel Zyklusanomalien zu reduzieren, stellt die Einnahme von Präparaten mit Mönchspfeffer dar, Vitex agnus castus in der Fachsprache. Wichtig hierbei ist, die Tabletten regelmäßig in einem Zeitraum von mindestens 3 bis 6 Monaten einzunehmen, bevor die gewünschte Wirkung bewertet werden kann.
Eine häufige Nebenwirkung bei starkem, regelmäßigem Blutverlust ist die Ausbildung eines Eisenmangels. Dieser kann wiederrum zu einer Anämie (Blutarmut) führen, die Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Schwindel verursacht. Durch verschiedene Eisenersatzpräparate kann der Mangel an Eisen schnell ausgeglichen und die Nebenwirkungen gemildert werden.
Neben Eisenpräparaten bringen auch weitere, helfenden Medikamente mitunter selbst unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Aber keine Angst: Diese „kleineren Übel“ können in den Griff bekommen werden:
Bei Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Blähungen können geeignete (pflanzliche) Präparate eingenommen werden, die schonend Ihre Verdauung wieder in Gang bringen.
Eine ungewollte Gewichtszunahme durch Kontrazeptiva, die häufig durch Wassereinlagerungen entsteht, ist für viele Mädchen und Frauen eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Belastung. Manchmal hilft hierbei schon der Wechsel zu einem Präparat mit einem leicht veränderten Hormongehalt. Auch eine ausgewogene, salzarme Ernährung und Bewegung in Form von Ausdauersportarten, alleine oder im Verein, unterstützen den aktiven Abtransport von Gewebewasser.
Bei Scheidentrockenheit helfen Feuchtcremes wie Vagisan. Es empfiehlt sich außerdem bei vorliegender Scheidentrockenheit auf die Benutzung von Tampons zu verzichten und sich eine schonendere Alternative, wie zum Beispiel die der Menstruationstasse, zu suchen. Ein weiterer Vorteil der Menstruationstasse ist das Auffangvolumen, welches wesentlich größer ist als bei Tampons. Mehr Informationen finden Sie im Infokasten.
Die Menstruationstasse - die Alternative zu Tampons und Co.
Der kleine Kelch, bestehend aus weichem Silicium, kann zu Beginn Ihrer Periode in die Vagina einführt und regelmäßig wieder entnommen sowie entleert werden. Nach gründlichem Ausspülen ist die Tasse für ein erneutes Einsetzen bereit.
Sie ist in verschiedenen Größen von S bis XL erhältlich, je nach Anatomie der Frau und Stärke der Periode. Wenden Sie sich bei der Auswahl Ihrer Tasse am besten an Ihren Frauenarzt.
Zwischen zwei Perioden muss die Menstruationstasse einige Minuten in Wasser ausgekocht werden, um die verbleibenden Bakterien abzutöten. Nach diesem Prinzip ist eine Nutzung über mehrere Jahre möglich.
Bei auftretenden Kopfschmerzen sollten Frauen mit Blutgerinnungsstörungen bekanntlich auf keinen Fall zu Aspirin (=Acetylsalicylsäure, ASS), aufgrund seiner blutverdünnenden Eigenschaften, greifen (außer die Einnahme ist explizit ärztlich abgesprochen). Paracetamol ist hier das Medikament der Wahl. Entgegen mancher Erwartung kann ein erhöhtes Thromboserisiko durch die Pille auch bei Konduktorinnen auftreten. Die Einnahme der Kontrazeptiva sollte demnach überwacht und eventuell ein vorsorgliches Thrombophillie-Screening durchgeführt werden. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt.
Zu beachten ist, dass Rauchen das Thromboserisiko erheblich erhöht. Deshalb sollte die gleichzeitige Einnahme von Kontrazeptiva vermieden werden. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit dem Rauchen aufzuhören, können Ihnen zum Beispiel transdermale Pflaster aus der Apotheke bei der Entwöhnung weiterhelfen. Sie benötigen eine Beratung zum Thema Raucherentwöhnung und empfehlenswerte Produkte? Melden Sie sich sehr gerne bei uns! Weitere Hilfestellungen finden Sie auch auf dem Informationsportal www.rauchfrei-info.de.
Nicht hormonelle Therapien, wie der Einsatz von Antifibrinolytika, können als Nebenwirkung gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen verursachen, wobei diese für gewöhnlich von leichter und vorübergehender Natur sind. Eine bessere Verträglichkeit können Sie durch eine Einnahme nach oder zur Mahlzeit erreichen. Bei Problemen, die große Tabletten zu schlucken, kann der gleichzeitige Verzehr von Pudding, Joghurt oder Apfelmus helfen. Auch Reaktionen der Haut (Juckreiz, Ausschläge, Rötungen) gehören zu den üblichen Nebenwirkungen und können mit entzündungshemmenden und juckreizlindernden Cremes behandelt werden.
Wie auch bei Östrogenen besteht bei der Einnahme von Antifibrinolytika theoretisch ein erhöhtes Risiko für eine Thrombusbildung. Sprechen Sie hierzu in jedem Fall mit Ihrem behandelnden Arzt. Eine Kontraindikation besteht zudem während der Stillzeit, da Antifibrinolytika in die Muttermilch gelangen können. Während einer Schwangerschaft ist daher zwingend eine umfassende Risikoabwägung durch den Arzt durchzuführen.
Tipp unserer Apotheke:
Sie können zusätzlich auf Let's talk period ganz einfach einen Test, bestehend aus 19 Fragen, durchführen, um ihr individuelles Blutungsrisiko bestimmen zu lassen.
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